Zukunftssorgen an der Boxsport-Basis
Nach den zahlreichen Abwanderungen von DBV Top-Eliteboxern (siehe Beitrag: "Dramatische Abwanderung ins Profi-Lager hält an") zu den Profis gibt es auch im Nachwuchsbereich große Probleme. Jetzt zeigen sich viele Vereinstrainer besorgt über die Situation in den Sportschulen und um die sportliche Zukunft ihrer Talente. In den letzten Jahren brachen immer mehr Sportler ihre Ausbildung an den Sportschulen vorzeitig ab. Im Landesleistungszentrum Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern ist die dramatische Situation besonders deutlich erkennbar. Dort haben in den letzten Jahren viele hoffnungsvolle Talente w.z.B. Salvatore Cotrone, Arian Cekicaj, Sadek Lazem, Golagha Haddi, Ali Juboori, Usub Tamoev, Leon Vali Hamed, Narek Markarjan, Thor Gunnar Bratek, Baldur Bratek, Philipp Müller, Angel Borisov, John Bielenberg (jetzt Profi), Robin Leinweber, Benno Fuhrmann, Kevin Knütter, Max Suske, Can Krasny, Amer Jangoyan, Surik Jangoyan, Joulina Suhrow, Dominique Suzette Görlich, um nur Einige zu nennen, ihre Ausbildung vorzeitig abgebrochen. Die Sportler waren so ausgebildet das sie Landesmeister wurden, anschließend die Aufnahmekreterien an der Sportschule erfüllten, Medaillen bei Deutschen Meisterschaften erkämpften und einige von ihnen starteten sogar bei Europa- und Weltmeisterschaften. Warum sind sie ihren Weg nicht bis in den Elite-Bereich weiter gegangen? Was waren die Gründe für ihre Entscheidungen und warum wird seit Jahren von Seitens der Verantwortlichen nicht auf diese Situation reagiert? Mehrfach wurde von den Sportlern der Umgang mit ihnen beklagt. Es fehlte von den hauptamtlichen Trainern oft das Verständnis dafür das junge Menschen auch mal über ihre Stränge schlagen. Zu früh wurden sie abgeschrieben wenn es mal nicht so lief wie gewünscht. Auch die Neutralität der Trainer wurde bemängelt. Die LLZ-Trainer sind gleichzeitig Mitglieder im BC Traktor Schwerin und in dem einen oder anderem Fall wurden, nach Aussagen einiger Sportler, ihre eigenen Sportler gegenüber Sportlern aus anderen Vereinen bevorzugt behandelt. Die Sportler in den Heimatvereinen sehen natürlich das ihre ehemaligen Trainingskameraden frustriert von der Sportschule zurück kehren und nehmen dann selbst Abstand davon die Sportschule zu besuchen. Nur wenn die Verantwortlichen des Boxverbandes endlich diesen Ursachen nachgehen, neue Konzepte entwickeln und grundlegende Verbesserungen schaffen kann diesem Negativ-Trend entgegen gewirkt werden. Die Basis für den Boxsport sind die vielen ehrenamtlichen Heimatvereine mit sehr engagierten, erfahrenen und qualifizierten Trainern. Diese Trainer sollte man auch weiterhin dazu motivieren Talente zu suchen und sie auszubilden.