Rückblick auf die Nationale Olympiaqualifikation des Deutschen Boxsport-Verbandes

Bild des Benutzers Ronny Poge
Vom 19. bis 21. Dezember 2019 veranstaltete der Deutsche Boxsport-Verband DBV im Olympischen- und Paralympischen Trainingszentrum Kienbaum ein internationales Round-Robin-Turnier, bei dem unter den deutschen Elite-Boxern die Kanditaten für die Teilnahme am Olympischen Qualifikationsturnier in London 2020 ausgewählt wurden. Neben den deutschen weiblichen und männlichen Elite-Kadern hatte der DBV auch Boxsportler aus der Ukraine, Rumänien und Irland eingeladen. An den drei Wettkampftagen kam es zu insgesamt 60 Kämpfen (40 Kämpfe der Männer + 20 Kämpfe der Frauen). Leider entschieden sich die DBV-Verantwortlichen zu einer nicht öffentlichen Turnieraustragung. Bei den fünf Veranstaltungen waren keine Zuschauer zugelassen. Boxsportfans hatten lediglich die Möglichkeit sich diese wichtigen Qualifikationswettkämpfe bei einen kostenpflichtigen Live-Stream im Internet anzusehen. Dieses Vorgehen wirft wieder einige Fragen auf. Warum haben sich die DBV-Verantwortlichen für eine nicht öffentliche Austragung der Qualifikationskämpfe entschieden? Nach den Querelen zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee IOC und dem Weltboxverband AIBA, bis hin zum vorläufigen Olympiaausschluß der AIBA, war das bezogen auf die öffentliche Darstellung des deutschen Boxsports für viele Boxsport-Interessierte eine unverständliche Entscheidung. Warum hat der DBV nicht die Gelegenheit, die sich nur alle vier Jahre ergibt, dazu genutzt um mit den Veranstaltungen Werbung für den deutschen Olympischen Boxsport zu machen? Mit öffentlichen Boxevents hätte der Dachverband Präsenz zeigen und Kritikern entgegen wirken können. Auch für die nationalen und internationalen Teilnehmer wäre es sicherlich attraktiver gewesen vor Publikum zu boxen und nicht in einer leeren Halle. Leider ist auch nach dem Führungswechsel an der Spitze des Deutschen Boxsport-Verbandes keine Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit und des Marketing erkennbar. Die mangelhafte Außendarstellung sorgte bereits nach der Heim-WM 2017 für Diskussionen.
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