Unverantwortliches Verhalten der DBV-Führung
Ausgerechnet bei der Vorbereitung auf den Cologne Boxing World Cup 2020, der Mitte Oktober stattfinden soll und vom Deutschen Boxsport-Verband veranstaltet wird, geht die DBV-Führung unverständliche Risiken bezogen auf die Gesundheit seiner Olympia-Kader ein. Anstatt für die Elite-Kader einen sicheren Trainingsort in Gebieten mit einer geringen Covid-19 Infektionsrate zu suchen, buchte der Verband (obwohl die Bundesregierung aufgrund der Ansteckungsgefahr mit dem Sars-Cov-2 Virus vor Reisen ins Ausland warnte) wissentlich ein österreichisches fünf Sterne Hotel das noch mit Sportlern des FC Schalke 04 belegt war die sich in Corona-Quarantäne befanden. Ergebnis dieser unverständlichen Maßnahme war die Infektion fast aller Sportlerinnen, Sportler und Betreuer mit dem Sars-Cov-2 Virus. Es stellten sich in Folge leichtere bis schwerere Covid-19 Krankheitsverläufe bei den Betroffenen ein. Dadurch waren die geplanten Trainingsmaßnahmen und damit auch keine optimale Vorbereitung auf das internationale Elite-Boxturnier möglich. Neben der Tatsache das der Mannschaftsarzt, der für die Betreuung der Sportler vor Ort verantwortlich war, vorzeitig die Heimreise antrat sorgten die verstörenden Erklärungen für diese Entscheidung durch den DBV-Sportdirektor Michael Müller für Erstaunen. Herr Müller war der Meinung das sich das Team bei Vorbereitungslehrgängen auf Olympia 2021 früher oder später sowieso mit dem Corona-Virus angesteckt hätte. Warum das jedoch bei der direkten Vorbereitung auf das heimische Turnier in Kauf genommen wurde ist wohl unerklärlich. Zudem wurden die Teammitglieder im Vorfeld nicht über die Risiken in diesem Hotel ausreichend aufgeklärt. Damit wurde den Sportlern die Möglichkeit genommen, aus Sorge um ihre Gesundheit, von einer Teilnahme an diesem Lehrgang Abstand zu nehmen. Es ist zu hoffen das alle betroffenen Athleten und Betreuer die Erkrankung schnell und ohne bleibende gesundheitliche Schäden überstehen. Zurückbleiben wird sicherlich ein gewisses Mißtrauen gegenüber der Verbandsführung, bezogen auf die Fürsorgepflicht für die Sportler und Betreuer. Mit personellen Konsequenzen in der Verbandsführung wird, aufgrund von Erfahrungen aus der Vergangenheit, dagegen nicht zu rechnen sein.