Geht es noch ums Boxen?

Bild des Benutzers Ronny Poge

Im Oktober 2012 startete in der Hansestadt Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) mit dem Queens Cup Boxen ein Frauenboxturnier das in kürzester Zeit weltbekannt wurde. Da das Frauenboxen ab diesem Jahr olympisch wurde und es nicht viele internationale Turniere für Frauen gab war die Beteiligung mit 116 Teilnehmerinnen aus 9 Ländern bereits bei der Premiere des Queens Cup enorm. 2013 nahm die Beteiligung, mit 132 Sportlerinnen aus 14 Ländern weiter zu. 2014 wurde dann auch der Deutsche Box-Sportverband DBV auf das Turnier aufmerksam und nahm mit seinen Nationalkadern teil. Als Supervisor amtierte der DBV-Präsident Jürgen Kyas. 2015 war der Veranstalter Phoenix SV Stralsund aufgrund der ständig steigenden Teilnehmerzahlen gezwungen das Turnier in einen Queens Cup für die Altersklassen U17/U19 (fand im März 2015 statt mit 102 Boxerinnen aus 12 Ländern) und einen Queens Cup für die Frauen (fand im Oktober 2015 statt mit 87 Boxerinnen aus 16 Ländern) zu teilen. Der DBV startete 2015 bei beiden Turnieren mit seinen Nationalteams. 2016 teilte der DBV dem Veranstalter mit das er nicht mehr am Queens Cup teilnehmen wird. Ohne die Nationalmannschaft des DBV nahmen 119 Boxerinnen aus 16 Ländern am Queens Cup 2016 teil. 2017 bekam der Veranstalter plötzlich keine Genehmigung für eine weitere Turnieraustragung. Damals wurde gemutmaßt das der DBV nicht wollte das während seiner Abwesenheit die anderen Nationalteams in Stralsund boxen. Aufgrund der fehlenden Genehmigung fand 2017 kein Queens Cup Turnier statt. Ende 2017 tauchte im Veranstaltungskalender des DBV plötzlich ein Frauen-Boxturnier mit der Bezeichnung Queens Cup auf, das im Frühjahr 2018 vom DBV in Rostock veranstaltet werden sollte. Um die Turnierbezeichnung Queens Cup nicht an den DBV zu verlieren beantragte der Phoenix SV Stralsund für den Oktober 2018 einen Queens Cup für Vereinsboxerinnen. Dieser Queens Cup wurde dann vom Boxverband Mecklenburg-Vorpommern genehmigt so das das vom DBV geplante Frauen-Boxturnier nicht mehr als Queens Cup bezeichnet werden konnte. Leider ist durch die gesamte Verfahrensweise für den deutschen Boxsport ein Weltturnier, an dem sich hunderte Boxerinnen aus 28 Ländern von fünf Kontinenten beteiligten, verloren gegangen. Es sind allerdings Parallelen zur diesjährigen Absage des Chemie Pokal zu erkennen. In der ersten Ausschreibung für den neuen COLOGNE BOXING WORLDCUP, die als Einladung vom DBV verschickt wurde, bezeichnete der DBV das Turnier noch als "CHEMISTRY COLONIA WORLDCUP of Olympic Boxing 2019". Damit war offensichtlich das der DBV den Bekanntheitsgrad des Chemie Pokal für den neuen Worldcup nutzen wollte. Erst als die Öffentlichkeit darauf aufmerksam wurde, benannte der DBV das Turnier noch einmal um. Sicherlich war die Begründung des DBV das Turnier nach Köln zu verlegen mit der schleppenden Förderungsbewilligung in Sachsen-Anhalt nachzuvollziehen. Als jedoch bekannt wurde das die Fördermittel vom Land Sachsen-Anhalt in Höhe von 50.000,- Euro und von anderen Geldgebern in Höhe von 15.000,- Euro zur Verfügung stehen, hätte der DBV neben dem COLOGNE BOXING WORLDCUP in diesem Jahr auch einen Chemie Pokal veranstalten können. Der DBV hätte den Chemie Pokal in der zweiten Jahreshälfte und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln (begrenzte Teilnehmerzahl) durchführen können. Wenn der DBV den Chemie Pokal 2019 letztmalig als Dachverband veranstaltet hätte und das Turnier ab 2020 wieder vom Landesboxverband Sachsen-Anhalt durchgeführt wird, dann wäre es für alle Parteien ein versönlicher Abschluß gewesen. Nun werden bereitgestellte Fördermittel für den deutschen Boxsport nicht genutzt und der DBV befindet sich im Streit mit dem Boxverband Sachsen-Anhalt um die Namensrechte für den Chemie Pokal.

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