Chemiepokal Halle wechselt Namen und Austragungsort

Bild des Benutzers Ronny Poge

Der traditionsreiche Chemiepokal Halle wechselt in diesem Jahr vom bisherigen Austragungsort Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) nach Köln (NRW). Auch der Name ändert sich in Cologne Boxing World Cup. Die erste Austragung am neuen Austragungsort findet vom 09. bis 13. April 2019 statt.

Das Turnier wurde 1969 vom SC Chemie Halle in der damaligen DDR geplant. Am 05. August 1970 fand die erste Austragung des neuen internationalen Boxturniers "Chemiepokal Halle" in der Eissporthalle in Halle an der Saale statt. 2001 stiegen beim Chemiepokal erstmalig auch Frauen in den Boxring. Ab 2010 wurde das Turnier vom KSC Halle 08 ausgerichtet. Mit einigen Unterbrechungen wurde das Turnier bis 2018 in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt veranstaltet.

Nach den beiden gescheiterten Olympia-Bewerbungsversuchen von München und Hamburg versucht jetzt Nordrhein-Westfalen die Olympiabewerbung für die Sommerspiele 2032. Dafür braucht der neue Bewerber hochkarätige Sportevents für die einzelnen Sportarten. Deshalb wurde der Chemiepokal Halle, als einziges internationales Elite-Boxturnier Deutschlands, von Sachsen-Anhalt nach Köln verlegt. Hamburg hatte bei seiner Olympia-Bewerbung für die Sommerspiele 2024 von der AIBA die Weltmeisterschaften 2017 als "Generalprobe" zugesprochen bekommen. Leider haben sich die Hamburger bei einer Bürgerumfrage gegen Olympia entschieden. NRW - Olympiabewerbung: https://www.ksta.de/sport/nrw-bewerbung-warum-koeln-gute-chancen-hat--olympia-dorf-zu-werden-30915662

Wie steht es momentan um den "Olympischen Gedanken" in Deutschland? 1972 fanden die letzten Olympischen Spiele in Deutschland statt. Danach gab es zwei Versuche für eine erneute Olympiabewerbung. München wollte sich für die Olympischen Winterspiele 2022 bewerben und Hamburg für die Olympischen Sommerspiele 2024. Beide Versuche scheiterten an Bürgerabstimmungen gegen eine Olympiabewerbung. Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul stand die damalige DDR im Medaillenspiegel mit insgesamt 102 Medaillen auf Platz 2 hinter der damaligen Sowjetunion. Die BRD konnte 40 Medaillen erkämpfen und belegte damit Platz 5. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Zerfall der Sowjetunion rechneten alle Sportinteressierten damit das Deutschland in den Folgejahren den Medaillenspiegel der Olympischen Spiele dominieren wird. Die Erwartungen der Bevölkerung wurden jedoch enttäuscht. Das könnte, neben den ständig steigenden Austragungskosten, ein Grund für die ablehnende Haltung der Bevölkerung sein. Jetzt startet der Deutsche Olympische Sportbund DOSB einen dritten Versuch für eine Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2032 in Nordrhein-Westfalen. Die Sommerspiele 2020, 2024 und 2028 sind bereits an Tokio, Paris und Los Angeles vergeben. Der dritte Anlauf muß gelingen und es wäre auch für den deutschen IOC-Präsident Thomas Bach, der selbst bei den Olympischen Sommerspielen 1976 mit der Fecht-Nationalmannschaft Gold holte, ein wichtiger Erfolg. Der DOSB arbeitet momentan an der Umsetzung eines Konzeptes zur Neustrukturierung des deutschen Leistungssports. Man kann nur hoffen das die Neustrukturierung in der Zukunft zu einer Erfolgserhöhung führt. Und wie steht es um das Olympische Boxen? Um das Olympische Boxen attraktiver zu gestalten erlaubte der olympische Box-Weltverband AIBA ab den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio auch die Teilnahme von Profiboxern bei Olympia. Leider zeigte sich das die Top-Profiboxer der Weltverbände kein Interesse zeigten bei den Spielen in den Ring zu steigen. Ein Problem für die Profis war die Trainingsumstellung von zwölf auf drei Runden. Zudem gab es Vorwürfe von Manipulationen bei den olympischen Wettkämpfen in Rio und es wurde vom IOC u.a. mehr Klarheit bei den Finanzen und ein klares Antidopingprogramm gefordert. Außerdem gab es, nach dem Rücktritt vom AIBA-Präsidenten Ching-Kuo Wu Unmut über die Neuwahl des umstrittenen aktuellen AIBA-Präsidenten Gafur Rachimow. Aufgrund dieser Ereignisse forderte das IOC von der AIBA Verbesserungen um ein Verbleiben im Olympischen Programm zu gewährleisten. Ein Lichtblick im olympischen Boxen war die Aufnahme des Frauenboxens bei den Olympischen Spielen 2012 in London. Dort starteten die Eliteboxerinnen zwar nur in drei Gewichtsklassen, da das Frauenboxen jedoch großen Anklang erfuhr wurde die Anzahl der weiblichen Gewichtsklassen bei Olympia auf fünf erhöht.  
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